23.05.2025
11 Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich
Die 65. Ausgabe der »Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich«, der ältesten, durchgehend existierenden Konzertreihe des Bundeslandes, bietet von 31. August bis 2. November 2025 »Musik am Ursprung« an insgesamt elf, meist mit berühmten Musikerpersönlichkeiten verbundenen Orten in Niederösterreich. Erstmals ist im heurigen Jubiläumsjahr die ehemalige Synagoge St. Pölten Schauplatz eines neuen Serenadenkonzerts. Damit erinnert das Land Niederösterreich an niederösterreichische Komponisten, die wegen ihrer jüdischen Abstammung emigrieren mussten, etwa an den in Brunn am Gebirge geborenen Hans Gál. Im Zentrum steht immer das klassische Lied ― ergänzt von Instrumentalmusik und inhaltlich passenden Lesungen oder Rezitationen, präsentiert von hervorragenden, international gefeierten Interpretinnen und Interpreten.
Prominente Interpretinnen und Interpreten geben sich die Ehre
Bei den »Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich« 2025 heißt es „Vorhang auf!“ sowohl für exzellente, international renommierte Interpretinnen und Interpreten als auch für junge, aufstrebende Nachwuchstalente:
Publikumsliebling und Schauspielstar Erwin Steinhauer präsentiert gemeinsam mit den OÖ Concert-Schrammeln Wienerlieder, Schrammelmusik und Geschichten über Wien und den Wein. Außerdem zu erleben sind u.a. Maria Nazarova, Shira Patchornik, Norbert Ernst, Julian Prégardien, Michael Schade und Günter Haumer ― allesamt wichtige Persönlichkeiten der internationalen Opern- und Konzertwelt. Vertreter der jungen Generation und vielversprechender Gesangstalente sind die Sopranistin Chelsea Zurflüh, Gewinnerin des 6. Internationalen Haydn-Gesangswettbewerbs 2024, Mezzosopranistin Claudia Tandl, Preisträgerin des 11. Internationalen Hugo Wolf Wettbewerbs für Liedkunst in Stuttgart, und Bariton Zacharias Galaviz-Guerra, Gewinner des „mdw great talent award“ 2024. Ebenfalls mitwirken werden die international anerkannte Cellistin Harriet Krijgh sowie hervorragende Pianistinnen und Pianisten wie Daniel Heide, Dorothy Khadem-Missagh, Justus Zeyen, Marialena Fernandes & Ranko Markovic. Ensembles wie das Accio Piano Trio, das TrioVanBeethoven, das Trio Vision und das Adamas Quartett werden mit ihrer Virtuosität begeistern. Hinzu kommen als Moderatoren Musik-Experten wie Christoph Wagner-Trenkwitz und Michael Linsbauer, künstlerischer Leiter der Serenadenkonzerte Niederösterreich, sowie von Theater, Film und Fernsehen bekannte Persönlichkeiten wie Mercedes Echerer, Gabriele Jacoby und Julian Loidl als Rezitatorinnen und Rezitatoren.
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich: „Zum Andenken an große Komponisten, die in unserem Bundesland lebten und wirkten, wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte Musikergedenkstätten geschaffen, wo seit 1961 jedes Jahr und heuer zum 65. Mal die „Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich“ eine Bühne finden. Ganz besonders freut mich, dass 2025 erstmals ein Konzert in der ehemaligen Synagoge St. Pölten auf dem Programm steht, die nach umfassender Renovierung 2024 eine wertvolle Veranstaltungslocation in der Landeshauptstadt darstellt.“
Dr. Michael Linsbauer, künstlerischer Leiter der Serenadenkonzerte Niederösterreich, über das aktuelle Programm: „Wie bisher darf sich das Publikum wieder auf Darbietungen herausragender Künstlerinnen und Künstler und unvergessliche Konzerterlebnisse an besonderen, mit berühmten Mu-sikerpersönlichkeiten verbundenen Schauplätzen in ganz Niederösterreich freuen. Mit dem neuen, elften Serenadenkonzert in der ehemaligen Synagoge St. Pölten würdigt das Land Niederösterreich erstmals auch Komponisten, die aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ihre österreichische Heimat verlassen mussten – allen voran der in Brunn am Gebirge geborenen Hans Gál.“
Aufführungsorten der Serenadenkonzerte
Konzertiert wird an kulturhistorischen Gedenkstätten in Niederösterreich: in Geburts-, Wohn- und Wirkungsstätten, Museen, Gedenkräumen und Forschungseinrichtungen oder, falls dies aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, in passenden Gebäuden in unmittelbarer Nähe. Die Bandbreite reicht vom 2024 wieder eröffneten Schubertschloss Atzenbrugg über das Haydn Geburtshaus Rohrau und den Salon Krenek in Krems. Beispielsweise findet die Gottfried-von-Einem-Serenade in der direkt neben dem Museum gelegenen Kirche zur heiligen Katharina in Oberdürnbach und die Hugo-Wolf-Serenade traditionell im Festsaal der Burg Perchtoldsdorf statt.
Erstmals ist 2025 die ehemalige Synagoge St. Pölten Schauplatz eines neuen Serenadenkonzerts. Damit erinnert das Land Niederösterreich dieses Jahr an österreichische Komponisten, die wegen ihrer jüdischen Abstammung emigrieren mussten, etwa der in Brunn am Gebirge geborene Hans Gál.
Zur Zeit ihrer Einweihung 1913 war die St. Pöltner Synagoge mit ihren prächtigen Wandornamenten einer der bedeutendsten jüdischen Sakralbauten der Monarchie. 1938 von den Nationalsozialisten verwüstet, ihre jüdische Gemeinde vertrieben und vernichtet, ist sie nun ein Ort des Gedenkens, der Geschichtsvermittlung und der Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart. Ausstellungen, Veranstaltungen und das Musik- und Kulturfestival Jewish Weekends machen die Ehemalige Syna-goge St. Pölten zu einem einzigartigen Kulturzentrum, das sich seiner Geschichte bewusst ist.|
Fotos: Gemeinde Atzenbrugg/Nicole Heiling/Johannes Zinner