26.09.2025
Lichtblicke Österreichs: 80 Jahre Freiheit, 70 Jahre Souveränität, 30 Jahre Europa
Mit einer Lichtinstallation am Heldenplatz und der Neuen Burg wird an diese Jubiläen erinnert
Vom 1. Oktober 2025, dem Geburtstag der österreichischen Bundesverfassung, bis Mitte Jänner 2026 verwandelt die Lichtintervention „Lichtblicke Österreichs - Chromotopia Austria“ die Neue Burg der Hofburg Wien und den Heldenplatz in ein monumentales Kunstwerk des Erinnerns, der
Gedächtniskultur und der Demokratie.
1945, 1955, 1995: Drei Jahre, die Österreichs Geschichte, Demokratie und Staatsform nachhaltig
geprägt haben, feiern heuer besondere Jubiläen. Anlässlich dieser Höhepunkte der Republik
setzt die Burghauptmannschaft Österreich gemeinsam mit der renommierten Licht- und Medien-
künstlerin Victoria Coeln ein künstlerisches Zeichen.
Die von der Burghauptmannschaft Österreich verwalteten Liegenschaften waren stets Zeugen
von gesellschaftlichen und politischen Brüchen und Kontinuitäten Österreichs. Von zentraler Be-
deutung ist dabei das Areal der Hofburg Wien, welches nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs
1945 politisches Zentrum der Republik und Symbol des Neuanfangs nach Diktatur und Krieg
wurde. 1955 trat das Belvedere mit der Unterzeichnung des Staatsvertrags ins Zentrum der
Weltöffentlichkeit und sein Balkon wurde Sinnbild der wiedererlangten Souveränität Öster-
reichs. 1995 schließlich feierte Österreich seinen Beitritt zur Europäischen Union. Hofburg, Hel-
denplatz und Belvedere bildeten damit über Jahrzehnte hinweg immer wieder die Kulisse für
zentrale Zäsuren, aber auch für die Kontinuität staatlicher Repräsentation.
In diesem Sinne ist die nächtliche Transformation der Neuen Burg mit drei kraftvollen Symbolen,
die in hellem Licht- und Schattenraster erstrahlen, das zentrale Element der künstlerischen Inter-
vention:
Für das Jahr 1945 erscheinen auf der linken Seite der Fassade der Neuen Burg die ge-
sprengten Ketten des Bundesadlers. Als ein Sinnbild für das Ende des Zweiten Weltkriegs
und die Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus erinnern sie daran, dass auf die
Katastrophe von Diktatur und Krieg ein Neubeginn in Freiheit und Demokratie folgte.
Für das Jahr 1955 überschreibt der Balkon des Oberen Belvederes, von dem aus am 15.
Mai 1955 dem österreichischen Volk der unterzeichnete Staatsvertrag präsentiert wurde,
die Mitte der Neuen Burg. Das Lichtkunstwerk macht genau an dieser Stelle ein einzigar-
tiges Phänomen sichtbar: Der dunkle Altan der Neuen Burg verschmilzt im Licht der Pro-
jektion vollständig mit dem strahlenden Balkon des Belvederes. Vergangenheit und Zu-
kunft verbinden sich sinnbildlich und beide Orte werden eins. Dieses Symbol steht für
das Ende der Besatzungszeit die wiedergewonnene Souveränität Österreichs.
Für das Jahr 1995 setzen die Sterne der Europäischen Union auf der rechten Seite der
Fassade ein Zeichen für Österreichs Integration in das europäische Friedens- und Wer-
teprojekt sowie für die Öffnung in eine gemeinsame Zukunft, geprägt von supranationa-
ler Gemeinschaft und Wohlstand.
Auch der Heldenplatz als einer der zentrasten Orte der Republik Österreich wird in das Kunstpro-
jekt miteinbezogen: Linien und Symbole, wie die Mauerkrone oder der Adlerkopf des Staatswap-
pens machen großräumig den Platz selbst zum lebendigen Erinnerungs- und Begegnungsraum.
Die Symbole sind in Licht- und Schattenraster eingebettet, Sinnbild für gesellschaftliche Raster.
Durch diese werden beide Teile der Installation miteinander verbunden.
Zusätzlich werden auch vertiefende, zeithistorische Texte zu den drei Jubiläen und die künstleri-
sche Intervention online und am Heldenplatz in eigenen Entnahmeboxen kostenfrei zur Verfü-
gung gestellt. Die zeithistorischen Texte stammen von Helmut Wohnout, Generaldirektor des Ös-
terreichischen Staatsarchivs, einem ausgewiesenen Experten für die Geschichte der Zweiten Re-
publik.
Die Lichtinterventionen laufen ab dem 1. Oktober 2025 täglich bis Mitte Jänner 2026 von Son-
nenuntergang bis Mitternacht und nochmals morgens von 5 Uhr bis Sonnenaufgang.
Stimmen zum Projekt Bundespräsident Alexander Van der Bellen:
„1945, 1955 und 1995 sind Jahreszahlen, die unser Land geprägt haben. Sie stehen für Freiheit,
Souveränität und europäische Verbundenheit. Dass diese Jubiläen nun im Herzen unserer Re-
publik sichtbar gemacht werden, ist ein wunderbares Signal.“
Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus:
„Lichtblicke Österreichs zeigt eindrucksvoll, dass Kultur, Geschichte und Wirtschaftspolitik Hand
in Hand gehen. Gerade Kulturprojekte im öffentlichen Raum sind nicht nur Ausdruck unserer
Identität, sondern auch starke Impulsgeber für Tourismus, Wertschöpfung und Beschäftigung.
Diese Jubiläen erinnern uns daran, dass Österreich seine wirtschaftliche Stärke immer aus Frei-
heit, Souveränität und europäischer Integration gezogen hat. Sichtbar im Herzen Wiens setzen
wir damit ein klares Signal: Österreich bleibt ein weltoffener, leistungsstarker und international
gefragter Standort.“
Burghauptmann Reinhold Sahl:
„Die Hofburg Wien und der Heldenplatz sind seit Jahrhunderten das Herzstück unserer Republik.
Mit „Lichtblicke Österreichs” verwandeln wir diesen geschichtsträchtigen Ort in ein Symbol für
Erinnerung und Zukunft. Die Kraft dieser Symbole ist spürbar. Sie erinnern uns daran, welchen
Weg Österreich in den letzten acht Jahrzehnten gegangen ist. Man erkennt, was unsere Republik
ausmacht: Freiheit, Souveränität und die europäische Idee.“
Markus Wimmer, Stellvertretender Burghauptmann:
„Die Neue Burg als Projektionsraum für drei prägnante Symbole ist ein bewusster Akt der Sicht-
barmachung. Mit diesem Projekt wollen wir den Menschen nicht nur die Orte näherbringen, an
denen die Geschichte unseres Landes nachhaltig geprägt wurde, sondern allen Menschen auch
die Möglichkeit geben, sich persönlich und individuell an diese Ereignisse zu erinnern, zu geden-
ken und über die Zukunft unseres Landes nachzudenken.“
Victoria Coeln, Künstlerin:
„Licht, Kunst und Demokratie sind für mich drei lebenswichtige Grundelemente. Licht steht für
Neugierde und Erkenntnis, Kunst für Vielfalt und kritisches Fragen, Demokratie für Sicherheit
und Freiheit. Aus dieser Verbindung schöpfe ich Mut und Zuversicht für mein künstlerisches
Schaffen und das Gestalten unseres Zusammenlebens.“
Helmut Wohnout, Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs:
„Historische Gebäude sind identitätsstiftend und Teil der Erinnerungskultur jedes Landes.
Sie sind Teil des kollektiven historischen Gedächtnisses, gerade wenn sich die Ambivalenz der Geschichte in ihnen widerspiegelt.“
Die Burghauptmannschaft Österreich lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, am 1.
Oktober 2025 den Auftakt von Lichtblicke Österreichs / Chromotopia Austria mitzuerleben.
Ort: Heldenplatz, Hofburg Wien
Zeit: ab 20:00 Uhr
Beginn der Lichtintervention: ca. 20:15 Uhr
Foto: Burghauptmannschaft Österreich