27.11.2025
Neue Heidi Horten Collection-Direktorin lud zum Weihnachtsempfang
Agnes Husslein-Arcos Nachfolgerin, Verena Kaspar-Eisert, lud zu einer exklusiven Veranstaltung, im Rahmen derer die traditionelle Weihnachtsinstallationsenthüllung stattfand, gestaltet von der Künstlergruppe Gelitin, ein.
Die Heidi Horten Collection feierte kürzlich eine Premiere, als die neue Direktorin Verena Kaspar-Eisert erstmals zum Weihnachtsempfang geladen hatte. Die 44-Jährige folgte auf Agnes Husslein-Arco, die über 30 Jahre für die Milliardärin Heidi Horten Kunst sammelte und später ihr Museum im ersten Wiener Gemeindebezirk leitete. Seit dem 1. November 2025 verantwortet die ehemalige Chefkuratorin des MuseumsQuartiers die künstlerisch-wissenschaftliche Leitung der Ausstellung .
Nacktheit und Weihnachtskugeln
Am 22. Jänner 2026 will Kaspar-Eisert vorstellen, "wie sie die Heidi Horten Collection als lebendigen, internationalen Begegnungsraum weiterentwickeln wird". Am Montag, dem 24. November 2025, lud sie zum Auftakt in die neue Ära zum Weihnachtsempfang samt Enthüllung der traditionellen Weihnachtsinstallation. Diese stammt heuer von der Künstlergruppe Gelitin, die bis Ende 2005 unter dem Namen Gelatin arbeiteten. Gegründet wurde diese 1993. Ihr gehören Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban an. Ihre wesentlichen Merkmale sind einerseits dadaistische Elemente, andererseits die Symbiose von Architektur und Skulptur. Als Materialien verwenden die Künstler oftmals gefundene oder recycelte Stoffe. Ihre Werke sind allerdings nicht für die Ewigkeit konzipiert, sondern sind entweder aktionistischer Natur, sollen im Laufe der Zeit verfallen oder von Kühen bzw. Tieren gefressen werden.
Für den Weihnachtsempfang unter Verena Kaspar-Eisert haben die Kreativen eine drei Meter hohe, fleischfarbene, nackte, aufgeputzte Figur geschaffen, an der Weihnachtskugeln angebracht sind. Sie trägt den Namen "Frohes Fest 2". Laut einer Aussendung des Wiener Museums spiegle der fragile Moment, der durch Weihnachtskugeln an neuralgischen Punkten unterstrichen wird, das vorweihnachtliche Wechselspiel von Erwartung, Stress und Vorfreude. "Ein vertrautes Bild: Noch bevor die Bescherung beginnt, gilt es, zahlreiche 'Bälle in der Luft zu halten' und 'eine gute Figur' zu machen." Die Kunstschaffenden selbst beschreiben ihre Installation als "Balance zwischen Gestus und Gymnastik". Es sei eine im romantischen Prekariat angesiedelte Selbstinszenierung von Risiko, Fest und Freude, heißt es. "Diese subversiv-humorvolle Reflexion trifft einen gesellschaftlichen Nerv und fügt sich schlüssig in jene Reihe ein, die den Weihnachtsbaum jährlich künstlerisch neu denkt – fernab von Konsum, Kitsch und Routine", meinen sie. Platziert ist die plüschige Gestalt auf den Besucherbänken, wo sie in akrobatischer Pose gerade noch das Gleichgewicht zu halten scheint.
Alte Tradition, neue Wege
Eingeführt wurde die Tradition der an Weihnachtsbäumen orientierten Kunstinstallation von Agnes Husslein-Arco im Jahr 2010. Damals fand sie in der vom Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt geschaffenen Sala terrena des Oberen Belvedere statt und wurde später in der Heidi Horten Collection weitergeführt. Zugange waren seitdem etwa Manfred Erjautz im Jahr 2022, gefolgt von Tillman Kaiser (2023) und Maruša Sagadin (2024).
Unter den Gästen
Den ersten Weihnachtsempfang von Verena Kaspar-Eisert wohnten unter anderem Alexandra Winkler (Eigentümerin Hotel Sacher), Christoph Thun-Hohenstein (Jurist & Diplomat) und Ehefrau Karin, Alexander Schallenberg (Bundeskanzler a.D., Jurist & Diplomat) sowie Danielle Spera (Geschäftsführerin von Kultur. Medien. Judentum.) und viele mehr bei.
Fotos: Leadersnet