13.10.2023
Auf EU-Ebene wird derzeit das Anti-Geldwäschepaket verhandelt, welches unter anderem die Gründung einer europäischen Anti-Geldwäschebehörde vorsieht. Die Frist, sich als Standort für die EU-Behörde zu bewerben, endet am 10. November.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner, Verhandlerin der sozialdemokratischen Fraktion für das Paket, sprachen sich gestern, Donnerstag, für die Stadt Wien als Sitz der neuen EU-Anti-Geldwäschebehörde aus. Diese soll ein zentraler Baustein im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der gesamten EU werden.
„Internationalität und Weltoffenheit zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Zwei-Millionen-Metrople Wien. Als Standort von rund 50 zwischenstaatlichen Organisationen und mehr als 300 bi- und multilateralen diplomatischen Vertretungen ist Wien eine Drehscheibe der internationalen Diplomatie. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, mich dafür einzusetzen, den Sitz der neuen Anti-Geldwäschebehörde der EU, kurz AMLA, nach Wien zu holen“, führte Stadtchef Ludwig aus.
„Geldwäsche ist ein riesiges Problem in Europa. Jedes Jahr werden illegale Einnahmen in Milliardenhöhe gewaschen und fließen in die Finanzierung von Korruption, Krieg und Terrorismus – Unsummen an Geldern, die besser an anderer Stelle investiert wären”, sagte Regner. „Daher ist es so wichtig, dass wir uns auf EU-Ebene diesem Problem annehmen und ein Regelwerk schaffen, welches auch neue Herausforderungen, wie den inzwischen immer häufigeren Cyberbetrug miteinbezieht.
„Wir gehen davon aus, dass es durch die AMLA im Vollausbau pro Jahr zu einem Wertschöpfungs-effekt von rund 50 Mio. Euro und einer Absicherung von bis zu 650 Arbeitsplätzen kommt. Bei der Bewerbung Wiens als Standort spielen Faktoren wie Top-Lebensqualität, Sicherheit, gute Infrastruktur und kulturelles Angebot eine wichtige Rolle. Die mehrfache Auszeichnung unserer Stadt als lebenswerteste Stadt der Welt zeigt, dass Wien hier viel zu bieten hat“, schloss Ludwig.
Fotos: beigestellt